Maxima, meine Labradorhündin, und ich sind seit zwei Jahren ein Team in der Freizeit und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das mag auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussehen daher hier eine kleine Geschichte:
Johanna (Name wurde geändert) ist in der dritten Klasse Volksschule und besucht, zu diesem Zeitpunkt, mein Training seit drei Monaten. Wir haben in einem ersten Schritt an der Verbesserung der Dehnungen, zum Beispiel Stummes „h“ oder Langes „i“,gearbeitet, Johanna war aufmerksam und bald waren Erfolgserlebnisse da. Nachdem wir uns ein wenig besser kannten, wollte ich an der Verbesserung ihrer Leseleistung arbeiten. Dies war ihr jedoch gar nicht recht. Als ich vorschlug, dass sie doch Maxima vorlesen sollte, war sie zunächst verwundert schnappte sich aber das Übungsbuch, setzte sich auf den Boden neben Maxima und begann mit sehr leiser Stimme zu lesen.
Maxima war, zu diesem Zeitpunkt, ein Jahr alt. Ich war verblüfft wie sie den Kopf hob und es wirkte als ob sie ihr aufmerksam zuhörte. Es machte den Anschein als ob Maxima ihr immer wieder zunickte und ihr Mut machte um weiter zu lesen. Ab nun an war es ein fixer Bestandteil Johannas Stunde fünf bis zehn Minuten Maxima vorzulesen. Johanna fand langsam Spaß am Lesen und konnte auch in diesem Bereich große Fortschritte machen.
Johanna ist nur eine von vielen der Kinder und Jugendlichen die ich betreue, die gemeinsam mit Maxima ein besonderes Ritual haben. Maxima hört aufmerksam zu, bessert aber keine Fehler aus und wertet nicht. Sie gibt den Kindern und Jugendlichen dadurch Mut. Maxima ist eine Meisterin im Geheimnisse bewahren, was wiederum Sicherheit schafft. Natürlich sind die kleinen Streichelpausen auch wichtig und es macht viel Spaß mit ihr zu arbeiten.
Wesentlich, für ein tierunterstütztes Training, ist aber die Bereitschaft des Kindes oder Jugendlichen! Das Abbauen von Angst vor Hunden ist nicht Aufgabe des Trainings. Dann bleibt Maxima in einem anderen Raum und Kinder oder Jugendliche müssen keinen Kontakt mit Maxima haben.
Ein Leben ohne Hund kann ich mir heute nicht mehr vorstellen. Nach zwei Jahren kann ich aber mit Überzeugung sagen, dass ein Hund auch im Training eine sehr große Bereicherung sein kann.